Tipps zum Energiesparen
Do-it-yourself Tutorials
Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir ruft alle Bürgerinnen und Bürger in Hessen dazu auf, den Sommer für kleine handwerkliche Arbeiten zu nutzen, um im Winter weniger Energie zu verbrauchen. „Wir alle können etwas tun, damit Energie bei uns zu Hause effizienter genutzt wird. Das kann ein gedämmtes Heizungs- oder Warmwasserrohr sein, eine Dämmung hinter dem Heizkörper oder an der Luke der Dachbodentreppe“, sagte der Minister anlässlich der Vorstellung neuer Video-Erklärfilme mit hilfreichen Do-it-yourself-(DIY)-Tipps.
Alle DIY-Tutorials – vom Einsatz von LED-Leuchten bis hin zur Dämmung von Heizungsrohren – sind auf der Website der LEA Hessen abrufbar: Do-it-yourself Energiesparmaßnahmen.
Kühlen
- Kühl- oder Gefriergeräte an einem möglichst kühlen Platz aufstellen.
- Im Kühlschrank reichen 6 – 7 °C aus, für Gefriergeräte reichen -18 °C .
- Jedes Grad kühler verursacht 5 – 6 % mehr Energieeinsatz.
- Das Gerät nur kurz öffnen.
- Nur abgekühlte Speisen in den Kühlschrank stellen.
- Das Abluftgitter freihalten.
- Nutzinhalt: 140 Liter sind bei Singles und 300 Liter bei einer vierköpfigen Familie ausreichend.
- Regelmäßig Abtauen.
- Stromverbrauch eines mittelgroßen Kühlschranks der besten Energieeffizienzklasse (ehemals A+++) beträgt 90 bis 125 kWh im Jahr.
- Alte Kühlschränke (z. B. Baujahr 2002) verbrauchen mit bis zu 330 kWh mehr als dreimal so viel Strom im Jahr.
Wäsche waschen
- Nur voll beladen waschen, denn zwei halb beladene Waschmaschinen verbrauchen 1,5 mal so viel Strom und Wasser wie eine voll beladene Waschmaschine.
- Vorwäsche: Solange die Wäsche nicht extrem stark verschmutzt ist, kann auf die Vorwäsche verzichtet werden → Einsparungen von mehr als 10 % Strom und Waschmittel.
- Mit der Waschtemperatur steigt auch der Stromverbrauch: Bei einer Temperatursenkung von 60 °C auf 40 °C können 40 % eingespart werden.
- Stand-by-Modus vermeiden: Schalten Sie die Waschmaschine nach dem Programmende aus.
Wäsche trocknen
- Insbesondere im Sommer kann die Wäsche gut auf der Leine trocknen.
- Der Trockner sollte nur voll beladen eingeschaltet werden. Zwei Trockenvorgänge mit halb gefüllter Trommel führen zu einem Mehrverbrauch von ca. 30 %.
- Eine regelmäßige Reinigung ist wichtig, da Verstopfungen des Flusensiebs die Trocknungszeit erhöhen.
- Die effizientesten Wäschetrockner sind Trockner mit Wärmepumpe.
- Trocknerkugeln nutzen: Die genoppten PVC-Bälle verbessern die Luftzirkulation und verkürzen dadurch die Trockenzeit.
Geschirr spülen
- Der Einsatz einer Spülmaschine spart bis zu 50 % Energie und 50 % Wasser gegenüber Spülen per Hand.
- Energiesparprogramme können 30 % gegenüber Standardprogrammen sparen.
- Der Geschirrspüler sollte immer nur eingeschaltet werden, wenn er voll ist.
- Geschirr nicht unter fließendem Wasser vorspülen.
- Intensiv-Programm nur bei stark verschmutztem Geschirr verwenden.
- Sieb im Geschirrspüler regelmäßig reinigen.
Kochen
- Wasser im elektrischen Wasserkocher erhitzen.
- Kochtopf immer mit Deckel benutzen und nach dem Ankochen die Leistung der Kochstelle rechtzeitig reduzieren.
- Topf und Kochstelle sollten den gleichen Durchmesser haben.
- Spezialgeräte wie Eierkocher, Kaffeemaschine und Mikrowellengerät für kleine Mengen und kurze Garzeiten nutzen.
- Kaffeemaschinen und Thermoskannen nutzen. Ideal ist eine Kaffeemaschine, die direkt in die Thermoskanne brüht.
Backen
- Die Umluft-Funktion des Backofens spart 25 – 40 % Energie.
- Gleichzeitig garen: Bei Umluft mehrere Bleche / Gerichte gleichzeitig garen, bei Ober- und Unterhitze verschiedene Speisen nebeneinander stellen.
- Nur große Mengen im Backofen zubereiten (z. B. Braten ab 1 kg).
- Auf das Vorheizen möglichst verzichten (Herstellerangaben berücksichtigen) und Nachwärme nutzen: Backofenheizung schon ca. 10 –15 Minuten vor Ende der Garzeit ausschalten.
- Die Tür des Backofens möglichst selten öffnen.
Tipps zum Heizen und Lüften
Der Energieverbrauch der Heizung macht einen Großteil unserer Energiekosten aus. Schon durch kleine Änderungen beim Heizen und Lüften können Sie Ihre Kosten trotz möglicher Preissteigerungen stabil halten oder sogar senken. Wir haben hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Für viele Energiesparmaßnahmen sind umfangreiche staatliche Förderungen möglich!
Die richtige Raumtemperatur
Jedes Grad kostet etwa 6 % mehr an Heizkosten. Nicht jeder Raum muss auf dieselbe Temperatur geheizt werden:
- im Wohnzimmer genügen 20 bis 22 °C
- in Küche und Schlafzimmer 16 bis 18 °C
- in Bad und Dusche 22 bis 24 °C
- WC, Abstellräume etc. 12 bis 15°C
- bei längerer Abwesenheit sind auch 12 bis 15 °C ausreichend.
Über Thermostatventile am Heizkörper lässt sich ganz einfach die Temperatur regulieren: Bei einer fünfstufigen Skala liegen zwischen jeder Stufe circa vier Grad, die mittlere Stufe entspricht 20 °C.
Zwischen unterschiedlich beheizten Räumen die Türen geschlossen halten, damit die unterschiedliche Feuchte und Temperatur sich nicht auf weitere Räume ausweiten können.
Ein voll aufgedrehtes Thermostat führt nicht zu einer schnelleren Aufheizung der Räume.
Richtiges Lüften
Richtiges Lüften ist ganz einfach: drei- bis viermal am Tag für ein paar Minuten (abhängig von der Außentemperatur: im Winter ca. fünf Minuten, im Sommer bis zu 30 Minuten) „stoßlüften“, das heißt das Fenster komplett öffnen. Dadurch wird ein ganzer Luftaustausch erzeugt. Ein ständig gekipptes Fenster bewirkt nur einen sehr geringen Luftaustausch, außerdem kühlen die Wände und Möbel nur unnötig aus.
Während das Fenster geöffnet ist, sollte man das Thermostatventil auf eine sehr niedrige Temperatur einstellen oder ganz ausstellen.
Effizient heizen
Fenster und Türen abdichten: Dichtungsbänder und Bürstendichtungen unter den Türen können leicht selbst angebracht werden und so Zugluft und Energieverluste vermeiden.
Dämmung hinter Heizkörpern: Sind zwischen Heizkörper und Außenwand Nischen vorhanden, können hinter dem Heizkörper Dämmstoffplatten angebracht werden. So können die Wärmeverluste um bis zu 15 % reduziert werden.
Heizkörper entlüften: Wenn die Heizung gluckert, ist Luft drin. Dann muss der Heizkörper entlüftet werden. Wird es trotzdem nicht warm, könnte zu wenig Wasser im Heizungssystem sein oder das Thermostatrventil hängt.
Eventuell hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Dieser sorgt für die Optimierung der Heizungsanlage. Nach dem Abgleich fließt nur noch die tatsächlich benötigte Wassermenge in jeden Heizkörper. Alle Heizkörper werden gleichmäßig warm. Der Energieverbrauch sinkt bis zu 15 %.
Heizkörper nicht abdecken: Wird ein Heizkörper durch Verkleidungen, Möbel oder Vorhänge verdeckt, staut sich die Wärme darunter.
Nachts Rolladen schließen: In der Nacht ist es sinnvoll, die Fensterläden, Vorhänge oder Rollläden zu schließen, damit möglichst wenig Wärme verloren geht.
Nachtabsenkung aktivieren (je älter das Gebäude, desto wichtiger).
Heizung regelmäßig warten
Damit eine vorhandene Gasheizung effizient laufen kann, sollte die komplette Anlage regelmäßig gewartet werden.
Am besten ist, die Wartung einmal pro Jahr durch einen SHK-Fachbetrieb durchführen zu lassen.
Alternativ bei älteren Heizungen (ab 10 Jahren) einen Heizungscheck vom Fachbetrieb durchführen lassen.
Moderne Erdgasheizung einbauen
Alte Heizkessel können wahre Energiefresser sein. Daher lohnt es sich, über den Einsatz eines modernen Heizkessels nachzudenken. Eine effiziente Gas-Brennwertheizung nutzt selbst die bei der Verbrennung entstandenen Gase zum Heizen aus. Somit lässt sich der Energiegehalt fast vollständig nutzen und ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstiger. Ein moderner Brennwertkessel mit optimaler Regelung verbraucht bis zu 30% weniger Energie als eine veraltete Heizungsanlage. Weitere energiesparende Lösungen sind erdgasbetriebenen Mikro-KWK-Anlagen, Erdgas-Wärmepumpen oder die Kopplung einer Erdgasbrennwertheizung mit Solar oder besser mit einer Wärmepumpe als Hybridheizung.
Haus dämmen
Eine Investition in die Wärmedämmung des Hauses zahlt sich aus: Mit Modernisierungsmaßnahmen kann man als Hauseigentümer den Gasverbrauch deutlich senken und gleichzeitig der Forderung des Gebäudeenergiegesetzes 2020 nachkommen, nämlich den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu reduzieren. Das ist nicht nur für die eigene Brieftasche, sondern auch für die Umwelt gut, die uns allen gehört. Wenn Sie sich dazu entschließen, die Außenwände sowie Keller- und Speicherdecke nachträglich zu dämmen, verringern sich die Wärmeverluste erheblich.